Winter mit Hund - Tipps
Meine Hovawart Hündin Orla liebte den Winter und vor allem den Schnee. Die Kälte machte ihr nichts aus aber ihre Pfoten waren in dieser Zeit sehr empfindlich und ich musste immer aufpassen,
dass sie nicht zu viel Schnee fraß. Was sie sehr gerne tat.
Natürlich gibt es auch Vierbeiner, die sich im Winter draußen weniger wohlfühlen, schneller frieren und sehr kälteempfindlich sind.
Hunde mit kurzem Fell und geringen Körpergewicht frieren schon bei Temperaturen
unter 7 Grad wie z.B. Chihuahua, Zwergspaniel, deutscher Spitz, Mops, Dackel aber auch Dobermann, Windhunde, Yorkshire Terrier u.a. Natürlich auch Hunde anderer Rassen können kälteempfindlich sein.
Frieren ist eine individuelle Sache, genauso wie bei Menschen. Ich friere sehr viel schneller als andere. Auch die Herkunft ist ein Grund z.B., wenn ein Hund in Spanien oder Italien gelebt hat und dann
in das kalte Deutschland kommt, friert er viel schneller.
Woran erkenne ich, ob mein Hund friert?
Ein deutliches Zeichen, dass ein Hund friert, ist natürlich zittern, aber auch folgendes kann auf frieren hindeuten: sich zusammen kauen, verspanntes laufen, Rücken hochziehen, Schwanz unter den Bauch, Muskelzittern, der Hund möchte die Wohnung nicht verlassen oder nicht weiter gehen.
Auch das Tippeln von einer Pfote auf die andere oder das Anheben von Pfoten deutet darauf hin,
dass der Vierbeiner friert.
Wenn ein Hund friert, spannt er seine Muskulatur an und verkrampft sich. Das kann zu schmerzhaften Verspannungen führen.
Gleichzeitig ist Frieren für den Hund Stress. Das kann sogar zu Verhaltensänderungen führen.
Wenn mir kalt ist, dann bin ich ziemlich gereizt und nicht immer so freundlich wie sonst.
Zu frieren ist einfach unangenehm, für uns und auch für unsere Vierbeiner.
In diesen Fällen ist es sinnvoll, den Spaziergang abzubrechen und den Hund wieder ins Warme
zu bringen.
Spaziergänge und Bewegung sind aber auch im Winter wichtig für die Gesundheit des Hundes.
Sie stärken das Immunsystem und sorgen für eine gute Durchblutung.
Damit Dein Hund gesund und fit durch den Winter kommt und sich draußen wohl fühlt solltest Du folgendes beachten:
1. Warmhalten
Achte darauf, dass dein Hund draußen bei kaltem Wetter warm bleibt.
Alte, junge, kleine Hunde, Hunde mit kurzem Fell, ohne Unterwolle und natürlich Nackthunde sind besonders anfällig für die Kälte. Sie sollten einen Hundemantel oder Hundepullover tragen.
Aber auch für kranke Hunde, besonders Hunde mit Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Spondylose, HD ist warme Kleidung empfehlenswert. Genauso wie für Hunde mit neurologischen Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen oder Cauda Equina.
Aber auch, wenn ein Hund z.B. im Auto warten muss, um sich nicht zu unterkühlen sollte er etwas Warmes anhaben.
Hundemantel sollte einerseits genug Bewegungsfreiheit bieten und andererseits auch atmungsaktiv sein.
In diesem Beitrag erfährst Du mehr darüber und findest weitere Tipps und Empfehlungen: Wann ist ein Hundemantel sinnvoll? Was soll ich beim Kauf beachten?
Bei gesunden Hunden mit viel Fell und Unterwolle ist draußen meist kein Mantel erforderlich.
Hunderassen wie z.B.: Alaskan Malamut, Siberian Husky, Bernhardiner, Pyrenäenberghund, Samojede, American Akita u.a. vertragen auch hohe Minustemperaturen, weil ihr dickes, doppeltes Fell die Kälte
gut isoliert.
2. Lass deinen Hund nicht lange auf kaltem, gefrorenen Boden liegen.
Er könnte sich erkälten oder eine Blasenentzündung bekommen. Hier ist ein Hundemantel
der auch den Bauch schützt und wärmt empfehlenswert.
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Das hier ist mein absoluter Lieblingsmantel. 2-in-1 Hundemantel super für Herbst und Winter,
er wärmt auch den Bauch und ist regenfest. Natürlich hat er auch reflektierende Streifen damit
man den Hund schon von weitem sehen kann.
Er ist sehr angenehm für den Hund und erlaubt viel Bewegungsfreiheit. Zusätzlich ist er mit
einem Loch für das Geschirr ausgestattet. Es gibt ihn in vielen verschiedenen Größen und Farben,
für kleine und mittelgroße Hunde.
Vermeide auch lange Sitz- und Stehpausen. Ein Hund, der sich nur wenig bewegt,
wird schnell auskühlen.
3. Vermeide bei sehr kalten Temperaturen zu lange strecken
Ein Hund, der sich nur wenig bewegt, wird schnell auskühlen - zu viel Bewegung, bei sehr kalten Wetter, ist aber auch nicht gut.
Bei großer Kälte verengen sich die Blutgefäße die Dicht unter der Haut liegen und das Herz muss gegen diesen erhöhten Widerstand das Blut durch die Adern pumpen. Die Belastung für das Herz-, Kreislaufsystem ist also schon während den normalen Aufenthalt draußen stark erhöht.
Vor allem bei älteren Hunden und Hunden mit Herzerkrankungen solltest du bei Kälte kurze Spaziergänge machen und starke Belastung wie z.B.: Ballspielen oder Stöckchen werfen vermeiden.
Vermeide vereiste oder stark verschneite Strecken. Bevorzuge gut geräumte Wege oder Waldwege, die weniger glatt sind.
4. Langsam an die Kälte gewöhnen
Auch Hunde die Kälte draußen je nach Rasse bis zu minus fünfzehn Grad gut vertragen, müssen an die Kälte langsam gewöhnt werden.
Unsere Hunde verbringen die meiste Zeit mit uns im warmen Haus / Wohnung, mit oft über 20 Grad.
Der Hund kommt also aus einer warmen Wohnung und wird draußen plötzlich mit einem Temperaturunterschied von bis zu 30 Grad konfrontiert. Auf diesen Kälteschock muss sich der Organismus erst einmal in Ruhe einstellen.
Gehe lieber erst ein paar Meter im Schritttempo, fange nicht direkt mit Rennen, Ballwerfen an.
Durch die Wärme im Haus, haben unsere Hunde auch anders beschaffene Haut (Talgdrüsen) und Fell als Hunde, die draußen leben. Hier passt sich das Fell der Hunde den jahreszeitlichen Begebenheiten durchgehend an und auch die Talgdrüsen in der Haut produzieren mehr Fette, welche die Haut geschmeidig halten und das Haar somit ummanteln.
Außerdem machen wir durch Baden der Hunde die Talgdrüsen "kaputt" denn durch ein Bad wird der Haar Talg aus dem Fell gelöst und der natürliche Schutz gegen Kälte geht verloren.
Am besten verzichtest du im Herbst und Winter auf das Baden deines Hundes.
Mit regelmäßigen Bürsten kann man sehr gut Dreck beseitigen und das Fell zum Glänzen bringen.
5. Fellpflege im Winter ist vor allem nach dem Spaziergang sehr wichtig ist.
Wenn draußen Schnee liegt, wird sich dein Hund garantiert darin herumgewälzt haben.
Oftmals verbergen sich noch Spuren des Schneegestöbers im Fell, wenn Du zu Hause ankommst.
Du solltest den Hund erstmal abrubbeln und anschließend durchbürsten, denn es können sich noch Bröckchen aus Eis im Fell befinden oder sogar Streusalz und Split die oft im Schnee zu finden sind. Streusalz hat die unangenehme Eigenschaft, dass es das Fell stumpf und trocken werden lässt.
Halte deinen Hund trocken – benutze ein Handtuch, um ihn abzutrocknen, wenn er im Freien war.
Trimme das Fell deines Hundes im Winter nie bis auf die Haut – sein Fell ist wichtig, um ihn
warm zu halten.
Verzichte auf Baden deines Hundes in den kalten Jahreszeiten - Baden kann das Fell austrocknen und die natürliche Schutzbarriere der Haut schwächen. Mehr dazu siehe ein Text höher.
Mit regelmäßigen Bürsten kann man sehr gut Dreck beseitigen und das Fell zum glänzen bringen.
Außerdem durch tägliches Bürsten kann die Haut besser atmen.
Bei Hunden mit dickem Unterfell hilft regelmäßiges Bürsten auch, Verfilzungen zu vermeiden, die im Winter durch Nässe entstehen können.
6. Pfoten Pflege ist im Winter sehr, sehr wichtig.
Salz und Streugut können die Pfoten deines Hundes reizen.
Reinige die Pfoten nach jedem Spaziergang (mit lauwarmem Wasser oder einem nassen Tuch) und schütze sie gegebenenfalls mit einem Pfoten Balsam oder Vaseline, um Risse und Trockenheit zu vermeiden. Am besten schon vor dem Spaziergang auftragen, damit sich der Balsam wie ein Schutzfilm über die Pfoten legen kann.
Achte darauf, dass der Balsam für Hunde geeignet ist und keine schädlichen Inhaltsstoffe enthält.
Er darf auf keinen Fall Teebaumöl enthalten. Dieser ist für Hunde giftig.
Stutze bei langhaarigen Hunden die Haare zwischen den Pfotenballen, damit sich dort weniger Schneeklumpen bilden können.
Bei einigen Hunderassen die viel Fell an den Pfoten haben (wie z.B. der Hovawart) solltest du auch die Haare kürzen. Vor allem wenn es Schnee gibt. Meine Hündin Orla hatte bei frischem Schnee schon nach kurzer Zeit Schneeballen an den Pfoten und Beinen (Foto oben). Ich habe sie während des Spaziergangs immer wieder entfernen müssen.
Wenn dein Hund nicht mag an den Pfoten berührt zu werden, gewönne ihn langsam daran – hier findest du einige Tipps dazu: Entspannte Pfoten- und Krallenpflege beim Hund
Sei vorsichtig bei eisigen und glatten Wegen, diese können zu Verletzungen führen.
Hundeschuhe können hier hilfreich sein. Wenn dein Hund es zulässt, können Hundeschuhe eine großartige Möglichkeit sein die Pfoten vor Streusalz und scharfen Eis kristallen zu schützen.
Wähle gutsitzende Schuhe, die den Hund nicht behindern.
Übe das anziehen und das laufen erst zu Hause. Manche Hunde brauchen länger um sich daran zu gewöhnen.
7. Ernährung im Winter
Hunde haben bei Kälte einen größeren Energiebedarf, um den Wärmehaushalt zu regulieren.
Behalte das Gewicht deines Hundes im Auge. Wiege ihn regelmäßig und passe im Bedarfsfall die Ernährung an, denn zu viel Winterspeck ist ebenfalls nicht gesund.
Oft reicht Wechsel auf ein hochwertiges, nährstoffreiches Futter. Ein gesundes und artgerechtes Hundefutter kann das Immunsystem Deines Hundes zusätzlich unterstützen.
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Ich empfehle das Hundefutter von der deutschen Firma: Favly Peetfood aus Herzogenrath.
Sie haben ausgefeilte Rezepturen mit dem Fokus auf Verträglichkeit und Akzeptanz.
Dieses Futter ist auch für empfindliche Mägen, Allergiker und bei Unverträglichkeiten geeignet.
Im Winter nehme ich meistens das Feuchtfutter: Lamm mit Süßkartoffel & Karotte
Süßkartoffel ist sehr gesund und nahrhaft - mehr darüber erfährst Du im Beitrag: Süßkartoffel für Hunde?
Klicke auf den Button und überzeuge dich selbst.
Bei kalter und trockener Winter- und Heizungsluft kann auch die Haut deines Hundes stark austrocknen
und empfindlich werden. Nicht nur die Pfoten, sondern auch die Bauchpartie brauchen
in dieser Jahreszeit besondere Aufmerksamkeit.
Neben der äußeren Pflege ist auch die Pflege von innen wichtig. Die Versorgung mit dem Richtigen Nährstoffen ist wichtig auch für die Hautregeneration.
Ebenso ist wichtig, dass dein Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt vor allem
wenn er mit Trockenfutter gefüttert wird.
Wenn dein Hund Hautprobleme hat, solltest Du mit ihm unbedingt zum Tierarzt. Dafür kann es nämlich verschiedene Ursachen geben.
8. Achtung bei Schnee fressen
In vielen Fällen ist der Schnee abseits von Straßen und Wegen mit Streusalz oder Split versetzt.
Das ist für den empfindlichen Hundemagen überhaupt nicht gut.
Abgesehen davon führt eine größere Menge gefressenen Schnees dazu, dass der Hund Magen- und Darmprobleme bekommt.
Wenn Dein Hund eine größere Menge Schnee gefressen hat (auch wenn es frischer, sauberer Schnee war) und folgende Symptome hat: Fieber, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen - solltest Du unbedingt zum Tierarzt gehen, sofern die Magenprobleme länger als einen Tag anhalten.
Dein Hund könnte eine sogenannte Schneegastritis, also eine entzündliche Erkrankung der Magenschleimhaut haben.
9. Achtung bei Stöckchen werfen
Ist das Holz nämlich gefroren, kann es schneller splittern und dadurch Verletzungen im Rachenraum verursachen. Das kann natürlich auch im Sommer passieren. Ich rate generell vom Stöckchen werfen ab. Im schlimmen Fall muss der Hund sogar operiert werden.
Benutze lieber Spielzeug, Bälle oder Pinienzapfen.
Eine Operation kann auch aus vielen anderen Gründen notwendig sein.
Eine gute Hunde-OP-Versicherung ist es generell wichtig zu haben. Meine Hündin musste leider 3-mal operiert werden, ich war sehr dankbar für die OP-Versicherung. Was Du bei der Auswahl beachten solltest und ein Vergleich der Tarife findest Du in diesem Beitrag: Welche Hundeversicherungen sind sinnvoll? Worauf muss ich beim Abschluss achten?
10. Unterkühlung erkennen und entsprechend handeln
Wenn du draußen etwas länger warst als geplant oder der Hund schon draußen gefroren hat dann beobachte ihn ganz genau zu Hause.
Zittert er, sind die Pupillen geweitet oder ist die Atmung flach?
Dann könnte eine Unterkühlung vorliegen.
Fühle den Puls deines Hundes. Diesen kannst Du an der Innenseite des Oberschenkels ertasten und dann messen. Liegt die Pulsfrequenz bei weniger als 70 Schlägen in der Minute, dann muss er unbedingt
ins Warme.
Wickle ihn gut in eine Decke ein, so dass sich die Körpertemperatur ein wenig erholt.
Es ist wichtig, die Körpertemperatur langsam nach oben zu regulieren, damit es bei deinem Hund nicht zu einem Kreislaufversagen kommt.
Behalte die Körpertemperatur im Auge. Fällt diese unter 36,5 Grad, so musst Du unbedingt zum Tierarzt. Vor allem, wenn bei einer niedrigen Körpertemperatur das Zittern schlagartig nachlässt, ist das Anzeichen für eine starke Unterkühlung. Wie Du die Körpertemperatur beim Hund erkennst erfährst Du in dem Beitrag: Körpertemperatur beim Hund richtig messen
Die normale Körpertemperatur des Hundes liegt zwischen 38 und 39 Grad.
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Möchtest Du deinem Hund in vielen Situationen helfen, richtig handeln und Erste Hilfe leisten können,
dann mache einen Erste Hilfe Kurs für Hunde. Das geht auch Online z.B. mit dem
Videokurs von Tierarzt Henning Wilts.
Mehr zum Kurs erfährst Du wenn Du auf den Button klickst.
Viele Hunde lieben es, durch den Schnee zu toben. Spiele gemeinsam mit deinem Hund oder lasse ihn nach versteckten Dummys im Schnee suchen.
Wenn das Wetter zu extrem ist, um draußen zu spielen, sind Denkspiele und Trainingseinheiten in der Wohnung eine gute Alternative, um den Hund geistig und körperlich auszulasten.
Hier findest Du Ideen und Anregungen: Beschäftigungsmöglichkeiten mit Hund
Denke auch daran, dass dein Hund für mehr Sicherheit immer gut sichtbar sein sollte.
Benutze reflektierende Halsbänder, Geschirre und Leinen, Blinklichter oder reflektierende Sicherheitswesten und Hundemäntel.
Kontrolliere auch deinen Hund im Winter auf Zecken. Da wir mittlerweile sehr milde Winter haben und selten Schnee ist die Auwaldzecke sogar im Winter aktiv.
Ich wünsche Dir und Deinem Hund / Hunden schönen und gesunden Winter, viele tolle Spaziergänge und viel Spaß beim Spielen!
Katharina / Kasia
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