Hovawart - Hunderasse

HOVAWART – DER CHARMANTE HOFWÄCHTER

Willensstarke Hundepersönlichkeit mit vielen Facetten, einem großem Herz

und eigenem Kopf. Eine ganz besondere Hunderasse.

Ich hatte das Glück 12 Jahre mit einer wunderbaren Hovawart Hündin – Orla zusammen leben zu dürfen. Wir hatten eine wunderschöne Zeit und ich habe mich in diese Hunderasse verliebt.

Das war mein erster Rassehund. Davor hatte ich immer Mischlinge aus dem Tierschutz. Sie waren genauso wundervoll und ich liebte sie alle, aber Orla war schon ganz besonders und ich habe sehr viel von ihr lernen dürfen.

Ein Hovawart ist sehr speziell und nicht für jeden geeignet.


Diese Hunderasse ist gut geeignet für:


Individualisten mit Hundeerfahrung, die konsequent und geduldig sind und dem Hund Bewegung und geistige Beschäftigung bieten können.


Ein Hovawart ist ein echter Naturbursche, der wenigstens einen eigenen Garten (umzäunt!) haben sollte, wenn es schon kein eigener Hof sein kann.

Hovawart braucht einen Garten

Das mittelhochdeutsche Wort „ Hovawart“ bedeutet so viel wie „Wächter des Hofes „


Kurt F. König verpaarte ab 1922 wolfsstämmige Hofhunde aus dem Schwarzwald und dem Harz (Ursprung: altdeutsche Hof- und Burgwächterhunde des 16 Jahrhunderts )
mit Leonberger, Neufundländer, Kuvasz und dem langhaarigen Deutschen Schäferhund.

Seine Vision: Ein Gefährte, der nicht durch Abrichtung, sondern durch Trieb und Neigung ein schützender Begleiter des Menschen ist. Der natürliche Wach- und Schutztrieb, kommt aus dem Bestreben sein „Rudel“ zu verteidigen und ist beim Hovawart sehr ausgeprägt.

Er braucht dafür keine Ausbildung und keine Kommandos und eignet sich nicht für Schutzhundesport!

Hovawart - Hunderasse

Den Hovawart gibt es in drei Farbschlägen: Schwarzmarken, schwarz und blond

Hovawarte haben eine selbstbewusste und gleichzeitig lebenslustige Ausstrahlung.


Der Hovawart vereinbart Temperament und Nervenstärke, Wachsamkeit und Intelligenz.
Er übernimmt die Aufgabe als Wachhund mit Bravour, gibt dabei aber gleichzeitig einen toleranten und liebenswerten Familienhund.

Weitere herausragende Charaktereigenschaften sind seine Kreativität und sein Beharrungsvermögen, wenn es ihm darum geht, seine Vorstellungen von der Welt und ihren Dingen zu verwirklichen.
Für seinen Halter stellt der intelligente Hovawart hohe Ansprüche.


Er ist kein Hund für Anfänger.
Mangelnde Führung nutzt er oft schamlos aus. Seine Bereitschaft zur Unterordnung ist nur mäßig.
Wer einen Hund haben möchte der immer aufs Wort hört sollte nach einer anderen Rasse suchen!

Er ist bekannt für seinen starken Willen, und er stellt die Konsequenz seiner Besitzer immer wieder auf die Probe: „ Gilt das, was gestern war, ganz sicher auch heute noch? „ möchte er immer wieder wissen.

Hovawart - Hunderasse

Eben ein Hund mit Charakter, der seinen Menschen herzlich liebt, der ihn verteidigen wird, der aber nicht immer einer Meinung mit ihm ist.
Und genau deshalb entscheidet man sich für einen Hovawart. 

Er ist ein Hund der Situationen selbständig einschätzt, der klug, selbstbewusst, ausgeglichen und ursprünglich ist.


Jeder Hovawart ist natürlich ein wenig anders. Was bei dem einen funktioniert, funktioniert nicht bei dem anderen.

Hovawarte sind sehr sensibel und reagieren übersensibel auf Druck.
Man darf sie zu nichts zwingen, man muss sie überzeugen etwas zu tun.
Hier ist Ihre Kreativität gefragt.


Sie benötigen eine liebevoll-konsequente Erziehung von Welpen an und geistige Beschäftigung!


Hier ist der Halter mit all seiner Konsequenz, gepaart mit Geduld und Einfühlungsvermögen, gefordert. Härte bringt bei einem Hovawart nichts ein. Wichtig ist gegenseitiges Vertrauen.

Hovawart - Welpe

Orla mit 3 Monaten

Hovawarte sind fröhlich und sehr verspielt, bis ins hohe Alter.


Sie sind sehr lebhaft und bewegungsfreudig und tolle Begleiter für verschiedene Freizeitaktivitäten, wie Wandern, Schwimmen, Joggen, Fahrradfahren usw. – siehe unten: Tipps zum Hundesport.


Sie sind sehr auf ihre Menschen bezogen und anhänglich.
Sein Platz ist inmitten des menschlichen Rudels! Hovawart  möchte immer dort sein, wo etwas los ist und an den Geschehnissen der Familie teilhaben.


Aber es sind keine Schmusehunde die sich von Ihnen stundenlang kraulen lassen.
Und sie lassen sich nicht gerne von fremden Menschen anfassen / streicheln. Das müssen sie auch nicht. Ich möchte auch nicht von jeden angefasst werden und sie?


Die meisten Hovawarte haben eine große Individualdistanz. Das sollte man immer berücksichtigen.

Hovawart - Seniorhund

Sie sind Spätentwickler und durchlaufen eine lange Jugendzeit der körperlichen und psychischen Ausreifung. Obwohl sie groß wirken sind pubertierende Hovawarte längst nicht voll belastbar. Sie wissen nicht wohin mit ihrer Kraft. Sie platzen fast von Energie und Lebenslust und sind sehr neugierig.
Das Flegelalter geht ca. vom 5. Bis zum 24 Monat! Manchmal sogar noch länger. Sie müssen Ruhe und Geduld bewahren!


Die Energie, Intelligenz und hohe Lernbereitschaft sollte gefördert und gelenkt werden (aber bitte nicht überfordern!).
Hovawart möchte täglich beschäftigt werden sonst sucht er sich seine Aufgaben selbst. Orla liebte neue Tricks zu lernen, Suchspiele und Intelligenzspiele, mir im Haushalt helfen z.B. mit mir Wäsche aufhängen. 

Hovawart - Fussball spielen

Das Wachen hält der Hovawart ein Leben lang für seine Pflicht.
Man muss das in die gewünschte Bahnen lenken, damit aus dem kurzen Anschlagen kein anhaltendes Kläffen wird.
Nehmen sie das warnen ernst, gehen hin, kontrollieren es und sagen o.k. und Schluss. Das gibt dem Hund auch Sicherheit und er lernt, dass kurzes Anschlagen genügt.
Sie müssen ganz besonders in der Jugendzeit konsequent sein und dem jungen Hund liebevoll Grenzen setzten und Ihm den Weg weisen. Sie sollten ihm klar und deutlich machen was er darf und was nicht. Aber bitte auf eine freundliche Art und Weise!


TIPP: Sagen sie ihrem Hund, was er machen soll und nicht was er nicht machen soll.

Das macht einen großen Unterschied aus.


Ein Hovawart ist sehr empfänglich für Stimmungen und dazu außerordentlich territorial eingestellt.
Keiner nähert sich dem Grundstück ohne gemeldet zu werden – sei es durch warnendes bellen oder durch hohes Freudenjaulen.
Wenn man aber Ihnen signalisiert dass der Besucher o.k. ist, sind sie sofort freundlich. Und schon beim zweiten Besuch wird man freundlich begrüßt.
Er wacht wenn die Situation es verlangt, und bei abflauender Gefahr beruhigt er sich ganz schnell wieder. Er ist eben ein „Wächter des Hofs“.

Hovawart - Garten

Hovawarte sind sehr rangbewusste Hunde, die dies mit zunehmender Reife auch anderen Vierbeinern unmissverständlich deutlich machen.
Vor allem Artgenossen die sich als unsicher erweisen werden von einem Hovawart gerne zurechtgewiesen. Auch Welpen und Junghunden, die einem erwachsenem „keinen Respekt zeigen“ (zu wenig oder keine Beschwichtigungssignale zeigen) wird ein Hovawart zurechtweisen. Das sieht schon ziemlich grob aus und erschreckt viele Besitzer.


Hovawarte sind sehr, sehr neugierig!!
Für einen Hovawart ist es ganz wichtig, jeden Gast abzuschnüffeln und sich ein Geruchsbild von ihm zu machen. Gemütlich auf seinem Platz liegen zu bleiben, ist für einen Hovawart ein Ding der Unmöglichkeit.
Auch Unterwegs muss er immer wieder mal den Kopf in eine Einkaufstasche von jemanden reinstecken, einfach um zu gucken, was da so drin ist. Das findet natürlich nicht jeder gut.


Hovawart - liebt Wasser

Auch der ältere Hovawart ist spiel- und bewegungsfreudig. Er möchte auch im letzten Lebensanschnitt motiviert und altersgerecht beschäftigt werden!


Ältere Hovawarte brennen auch jetzt noch auf Herausforderungen und wollen immer wieder etwas neues lernen. Hier ist Trickdogging super geeignet.


Ihre typischen Wesenszüge werden jetzt verstärkt gezeigt.
Freude aber auch Unmut wird verstärkt gezeigt. Sie beharren auf bestehende Rituale.
Sie werden noch anhänglicher und brauchen mehr Nähe.

Hovawart - Seniorhund

Hovawarte gelten als gesunde und widerstandsfähige Hunde, dank den strengen Zuchtauflagen. Lebenserwartung beträgt ca. 12- 14 Jahre.


Orla war mit 12 Jahren noch recht fit (bis auf Arthrose) und sehr verspielt. Sie ist leider am Bauspeicheldrüsenkrebs verstorben. Ihr Urgroßvater ist sogar16 Jahre alt geworden.


Den Hovawart gibt es in drei Farbschlägen: Schwarzmarken, schwarz und blond.
Er hat pflegeleichtes, weiches, leicht gewelltes, anliegendes, glänzendes Langhaar mit wenig Unterwolle; robustes wetterfestes Deckhaar.
Trotz seines wunderschönen langen Haarkleids erweist sich sein Fell als ausgesprochen pflegeleicht.

Er muss normalerweise nie gebadet werden. Regelmäßiges Bürsten reicht völlig aus.

Ich habe bei der Fellpflege diesen Kamm mit rotierenden Zacken * benutzt und eine weiche Bürste.


Übrigens man sollte alle Hunde so selten wie möglich baden.

Hovawart - blond

Meine Buchempfehlungen


"Werbung" 

Susanne Kerl

Der Hovawart: Das Rasse-Handbuch


Hier finden sie alles was sie über diesen temperamentvollen und keineswegs leicht erziehbaren Hund wissen müssen. Schritt für Schritt begleitet dieses Buch den Hovawart durch alle Lebensphasen – vom Welpen über das Flegelalter und die goldenen Jahre bis in den Lebensabend.


Für alle Hovawart Besitzer und solche die es werden wollen!


Das beste Buch das es über diese Rasse gibt!


Alexander Laubenthal

Hovawart – alles andere ist Hund: Neue Geschichten aus dem Gebiet „Alles Meins“


Die beiden Hovawart – Damen nehmen sie wieder mit auf spannende und sehr persönliche Abenteuer im Gebiet „Alles Meins“.


Humorvoll und sehr anschaulich geschrieben. Es wird gecheckt, geflucht, gelacht und geweint.


Das Buch ist ein tolles Geschenk für jeden Hovawart Besitzer oder solche, die diese tolle Rasse endlich verstehen wollen.

Hovawart - Hundesport Tipps

EINIGE HUNDESPORTARTEN SIND NICHT FÜR DEN HOVAWART GEEIGNET

Tipps für Beschäftigung und Ausbildung mit dem Hovawart

  1. Agility als Sport ist aus gesundheitlicher Sicht nicht für den Hovawart so gut geeignet
    Der Hovawart darf auf keinen Fall zu früh (nicht vor dem 15 Lebensmonat, besser erst ab dem 2-ten Lebensjahr) beim Agility mitmachen. Sonst stellen sich später Arthrosen ein.
    Am besten nicht als Sport betreiben sondern nur aus Spaß und mit Maß!
    Natürlich in Massen sind Sprünge für einen gesunden, ausgewachsenen Hovawart kein Problem.

  2. Disc-Dogging (Hunde – Frisbee) ist absolut nicht geeignet!
    Aufgrund der starken körperlichen Belastung!

    Wir haben mit Orla immer wieder mal Frisbee gespielt (nicht als Sport), weil sie es liebte (und sie bekam trotzdem im späteren Alter Probleme und Arthrose. 

  3. Dog-Dancing ist sehr gut geeignet.
    Das macht dem Hovi sehr viel Spaß und lastet ihn geistig aus.

  4. Trick-Dogging ist perfekt für einen Hovawart. Damit kann man ihn sehr gut geistig auslasten und das macht beiden viel Spaß. Er lernt sehr, sehr schnell. 
Hovawart - Trick-Dogging

5. Da er sehr feine Nase hat, ist das Fährtensuchen für ihn eine Sportart, für die er
besondere Begeisterung entwickeln kann. Das lastet den Hovawart super aus.

6. Bei Flyball sind die Sprünge sehr flach, gesunde Hovawarte können ab zweiten Lebensjahr ohne Bedenken teilnehmen.

7. Sehr gut geeignet ist Crossdogging – Kombination aus Training, Tricks und Spaß.

Das ist eine neue kreative Sportart: sie kombiniert Elemente aus allen möglichen Sportbereichen und vereint sie zu einem abwechslungsreichen Mix.

Beim Crossdogging werden die Aufgaben bewusst ohne hohe Erregung durchgeführt.

Es geht nicht um sturen Gehorsam, sondern um Spaß am Miteinander.

Es ist die perfekte Sportart für den Hovawart! 


8. Ein Hovawart ist für Schutzhundesport nicht geeignet! Dafür ist er viel zu sensibel und gleichzeitig hat er "einen eigenen Kopf" und sehr starken Charakter.
Der natürliche Wach- und Schutztrieb, kommt aus dem Bestreben sein „Rudel“ zu verteidigen und ist beim Hovawart sehr ausgeprägt. Er ist von Natur aus, nicht durch Abrichtung sondern durch Trieb und Neigung, ein schützender Begleiter des Menschen.
Er braucht dafür keine Ausbildung und keine Kommandos.

Hovawart - Hunderasse Portrait

Als Behindertenbegleit-, Assistenz- oder Servicehund ist ein Hovawart ungeeignet!


Da hier der fertig ausgebildete Hund an einen Bedürftigen übergeben wird. Hovawarte vertragen, besonders in der labilen Pubertät sehr schlecht Besitzerwechsel.
Leben im eigenem Hausstand Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, werden aus den lernbegeisterten Hovawarten aber Selbstausgebildete, fröhliche Helfer für viele Lebenslagen.



Auch für Blindenführhund ist er ungeeignet –
wegen: der langen labilen Jugendphase, dem Schutztrieb, der nicht immer hervorragenden Verträglichkeit mit Artgenossen (wegen Rangbewusstheit), den eigenem Kopf, dem oft überschäumenden Temperament bei gleichzeitiger Sensibilität, ihrer starken Bindung an die Ursprungsfamilie und ihrer ungeheurer Bewegungsfreude!



Bei Therapiehund Schulung (oder als Besuchshund) durchläuft der Hund die Ausbildung mit seinem Besitzer. Zum Teil ist das geeignet aber für den Hund nicht empfehlenswert.



Dank seiner guten Nase und seiner Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten ist er als Fährten- oder Rettungshund bestens geeignet.



Als Reitbegleithund ist er auch geeignet – hier möchte ich aus dem Buch von S. Kerl: Das große Rassehandbuch Hovawart zitieren: „Pferde und Hovawarte können eine besonders innige Beziehung eingehen, wenn beide gut aneinander gewöhnt wurden. Die Lebendigkeit eines jugendlichen Hovawarts kann aber nervöse Pferde allerdings panisch werden lassen. Zwei Eigenschaften machen Hovawarte grundsätzlich zu geeigneten Reitbegleithunden: zum einem sind sie bei guten Training im entsprechenden Alter sehr ausdauernde Läufer, zum anderem entwickeln sie bei körperlicher Auslastung keine Jagdpassion“

nasser Hovawart

Auch wichtig zu wissen:


Wenn der Hovawart HD frei ist (bitte erst ab dem 15-ten Lebensmonat röntgen!) ist er auch auf weiten Strecken mit dem Fahrrad belastbar. Vorausgesetzt er hatte ein ausdauerndes Training zur Gelenkschonung, am besten auf weichen Untergrund.
Er sollte aber schon früher die Bekanntschaft mit dem Fahrrad machen. Lange Radfahrten über viele Kilometer sind im ersten Lebensjahr allerdings strikt verboten!


Generell sollte man mit einem jungen Hund keine langen Spaziergänge machen. Lieber öfters und kurz. Eine gängige Faustregel für die Dauer der tägl. Spaziergänge lautet:
5 Min. pro Lebensmonat. Das heißt: ein 6 Monate alter Hund sollte nicht länger als 30 min. Spazieren gehen.
Also, lieber drei- bis viermal pro Tag ein halbstündiger Spaziergang als eine zweistündige Runde.


Noch ein Tipp:


Lassen sie ihren Hovawart Ihnen im Haushalt und im Alltag helfen.

Orla liebte es mir Zeitung, Schuhe, Taschentücher (beim niesen) etc. zu bringen. Wir haben zusammen Wäsche aufgehängt und auch im Garten zusammen gearbeitet. Seien sie kreativ! Übrigens die meisten Hovawarts lieben Wasser und schwimmen sehr gerne. Vor allem im Sommer, da Ihnen immer zu warm ist. Übrigens schwimmen schont die Gelenke und ist sehr gesund.