Egal ob in Freizeitbeschäftigung oder im Wettkampf lernen sie zusammen mit ihrem Hund die vielfältigen Möglichkeiten der Zielobjektsuche kennen.
Zielobjektsuche auch einfach ZOS genannt ist eine sinnvolle und abwechslungsreiche Beschäftigung für Hunde und eine junge Hundesportsportart. Sie entstand aus der professionellen Ausbildung von Sprengstoff- und Rauschgiftspürhunden und wurde speziell für Familienhunde entwickelt.
ZOS lastet den Hund körperlich und geistig aus und macht Spaß! Der Hund ist nach der Suche nicht nur erschöpft, sondern auch zufrieden, weil er wirklich was geleistet hat.
Die Zielobjektsuche ist eine spezialisierte Form der Nasenarbeit.
Der Hund lernt kleinste Gegenstände z.B. Wäscheklammer, Bleistifte, Münzen, Stück Leder etc. in den verschiedensten Suchfeldern z.B. auf einer Wiese oder in einem Raum, in oder unter verschiedenen Objekten (Kisten, Kartons etc.) zu finden und dem Hundeführer anzuzeigen.
Versteckt wird der ZOS Gegenstand so, dass der Hund ihn nicht sehen kann, jedoch noch mit seiner Nase erschnüffeln kann.
Das Auffinden wird angezeigt, indem sich der Hund vor der Geruchsquelle ablegt und so seinem Zweibeiner signalisiert, dass er den Gegenstand gefunden hat.
Anschließend begibt sich der Hundeführer zu seinem Hund, lobt und belohnt ihn.
Zielobjektsuche können Sie überall und immer machen. Das Wetter ist egal, weil es auch drinnen funktioniert. Sie brauchen keinen speziellen Übungsraum oder aufwändiges Zubehör.
Sie verstecken den Suchgegenstand im Garten, beim Spaziergang in einem Holzstapel, im Wohnzimmer unter dem Sofa, im Keller unter der Getränkekiste etc. Seien Sie kreativ!
Tipps für das Training finden Sie weiter unten.
Geeignet ist die ZOS für nahezu alle Hunde vom Welpen bis zum Senior, sogar für gehandicapte Hunde und wenn der Hund aus gesundheitlichen Gründen geschont werden muss.
Bei einer intensiven Suche mit der Nase wird der Hund ausgelastet und sehr viel schneller müde als bei einem langen Spaziergang. Je kleiner dabei der ZOS Gegenstand, desto intensiver die Suchauslastung.
Bei dieser Beschäftigung wird der Geruchsinn des Hundes gefördert, Konzentration und Fokus werden verbessert und die Bindung zwischen Hund und Besitzer wird gestärkt.
Die Zielobjektsuche erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch. Der Hundeführer gibt Hinweise, führt den Hund in den Suchbereich und belohnt ihn für seine Arbeit.
Der Hund lernt zum Beispiel ein Feuerzeug (bitte ein leeres Feuerzeug benutzen!) zu suchen und soll, sobald er es gefunden hat, den Gegenstand anzeigen. Er legt sich dabei ins Platz und hält die Nase so dicht wie möglich an den Gegenstand.
Am besten arbeitet man hier mit dem Klicker und sehr kleinen Leckerlies. Mehr dazu sowie ein Rezept für Hundekuchen aus dem sich viele kleine Leckerlies schneiden lassen finden Sie im Beitrag: Klickertraining mit Hund
Besonders anstrengend ist die Suche nach sehr kleinen Gegenständen, z. B. Münzen, Radiergummi, einer kleine Holzklammer, ein Stückchen Leder oder Filz etc.
Sie können ZOS auch professionell als Hundesport / Wettkampfsport betreiben.
Dieser Hundesport fordert den Hund sowohl körperlich als auch geistig und ist besonders geeignet für Hunde mit einem ausgeprägten Geruchssinn z.B. Jagdhunde, Suchhunde oder auch aktive Familienhunde. Vor allem für Hunde mit hohem energetischem Potential: die sogenannten „Workaholics“ oder „Balljunkies“. Aber auch Rassen wie der Deutsche Schäferhund oder der Belgische Malinois und
Mischlinge und anderen Familienhunde mit Arbeitsfreude und Freude an Suchaufgaben und Nasenarbeit.
Die Zielobjektsuche ist ein sehr kontrollierter und präziser Hundesport, der auf Ruhe, Fokussierung und eine klare Anzeigetechnik setzt. Anders als bei großflächigen Suchen, wie bei Rettungshunden, konzentriert sich die Zielobjektsuche auf kleinere, engere Suchfelder und erfordert vom Hund eine hohe Konzentration und Geduld. Hier soll der Geruchssinn des Hundes geschärft werden.
Die Hund-Mensch-Teams werden nach Genauigkeit, Schnelligkeit und der Qualität der Anzeige bewertet. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade, sodass sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene teilnehmen können.
Im Wettkampfbereich gibt es derzeit vier Level mit jeweils vier Disziplinen.
Im sogenannten Trümmerfeld sucht der Hund seinen Gegenstand in einem Bereich, in dem Gegenstände aus verschiedenen Materialien (z.B. Gummimatten, Reifen, Stühle etc.) zum Teil nebeneinander, zum Teil aufeinander liegen.
Die Päckchenstraße besteht je nach Leistungsklasse aus bis zu 12 verschlossenen Behältern (z.B. Holzkisten, Eimer, Metallkisten, etc.), die bis zu 10 Liter Fassungsvermögen haben können.
Die Behälter sind mit Löchern versehen, durch die der Suchgegenstand zu erschnüffeln ist.
In der Flächensuche wird der Suchgegenstand in einer Wiesenfläche von 10m x 20m ausgelegt und ist auch hier vom Hund durch passives Verweisen, also eine ruhige Ablage am Gegenstand, anzuzeigen.
In Level 4 kommt als weitere Disziplin die Suchwand hinzu. Diese hat eine Breite von mindestens 5 Metern und eine Höhe von mindestens 2 Metern. In der Suchwand befinden sich mindestens 50 Riechschächte in unterschiedlicher Höhe. In den höheren Leveln werden weitere Schwierigkeiten wie z.B. Futter- oder Spielzeugverleitungen in den Suchbereichen ausgelegt.
In Level 3 und 4 müssen die Hunde außerdem ihre verschiedenen Suchgegenstände zuverlässig auseinanderhalten können.
Die ausführlichen Wettkampfregeln und Veranstaltungen finden Sie auf:
https://www.zos-zielobjektsuche.de/zos-wettkampfregeln.html
Mittlerweile bieten einige Hundeschulen Zielobjektsuche an.
Mehr über die ZOS erfahren Sie im folgendem Buch:
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Buchtipp
ZOS - Zielobjektsuche: Start, Suche und Anzeige
Das von den Hundeexperten Thomas und Ina Baumann entwickelte Prinzip basiert auf der Spürhundearbeit der Polizei. Mit ihrer einfachen und optisch attraktiven Anleitung kann jeder sofort loslegen. Es wird mit Klicker gearbeitet, das wird natürlich auch umfangreich erklärt.
Das Buch erklärt die Details und die einzelnen Schritte.
Mit vielen Informationen und hilfreichen Anleitungen und Ideen für den Alltag.
Das Training für die Zielobjektsuche erfordert Geduld und eine schrittweise Annäherung an die Aufgabe. Manche Hunde lernen langsamer als andere, seien Sie geduldig und haben Sie Spaß dabei! Hier sind einige Schritte, um das Training zu beginnen:
Am Anfang sind für das Training eine lange Leine und ein Geschirr (bitte KEIN Halsband verwenden) hilfreich, um den Hund während der Suche zu führen und sicherzustellen, dass er ruhig und gezielt arbeitet. Später arbeitet man ohne Leine.
Sie benötigen auch Leckerlis oder ein Lieblingsspielzeug, um den Hund zu motivieren und für erfolgreiches Finden des Gegenstands zu belohnen.
Der Suchbereich kann in einem Raum z.B. Wohnzimmer, einem Garten oder auch auf einer Wiese sein. Gegenstände wie Kisten, Kartons oder Möbel werden verwendet, um das Zielobjekt - ZOS zu verstecken und die Schwierigkeit der Suche zu erhöhen.
Für den Anfang ist es ratsam, einen Gegenstand zu wählen der nicht rund oder allzu zu klein ist und nicht in der Hand verschwindet, den man dem Hund also gut anbieten und er ihn am Anfang gut sehen kann z.B. Bleistift, große Wäscheklammer, leeres Feuerzeug u. ä.
Dieser Gegenstand wird ab sofort nur noch für die Zielobjektsuche verwendet.
Am besten hat man es doppelt falls einer verschwindet. Die Gegenstände sollten in einem Behälter aufbewahrt werden die aus demselben Material bestehen, damit der Geruch immer gleich bleibt z. B. eine Tupperdose für die Feuerzeuge, ein kleines Ledertäschchen für Lederstücke, ein Silikontäschchen für Radiergummis oder eine Holzdose für Holzklammern oder Bleistift.
Weitere Tipps
In dem Buchtipp oben finden Sie viele weitere Tipps und ganz genaue Trainingsanleitung.
Ich wünsche Ihnen und ihrem Vierbeiner viel Spaß beim Trainieren und Suchen!
Katharina Medaglia
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